Social Media

85% der deutschen Gesamtbevölkerung nutzen Soziale Medien. Was in zu Anfang noch eine schlichte Möglichkeit war, mit Bekannten in Kontakt zu bleiben und Fotos auszutauschen, ist heute Nachrichtentool, Werbefläche, Verkaufsplattform, Unterhaltungskanal und scheinbar grenzenloses Netzwerk geworden. Alle Altersgruppen nutzen Instagram, Facebook und Co. - quer durch alle Bevölkerungsschichten.

Für die kirchliche Arbeit sind diese Plattformen als zusätzlicher Kommunikationskanal interessant, um mit den Menschen in Kontakt zu treten; niedrigschwellig und nah am Alltag der Menschen; direkt auf ihrem Smartphone.

Der erste Schritt, um eine stimmige Social-Media-Präsenz aufzubauen, beinhaltet das Entwerfen einer Strategie. Sie hilft dabei, die eigenen Ziele zu definieren und zu erreichen. Als Kontrollinstrument regt die Strategie dazu an, die eigene Aktivität in den Sozialen Medien immer wieder zu überprüfen und anzupassen.

Mit den nachfolgenden Hinweisen möchte die Evangelische Medienarbeit Sie auf Ihrem Weg zu einer eigenen Social-Media-Strategie unterstützen.
 

Ziel & Zielgruppen

Das Ziel – Wo will ich eigentlich hin?

Bei einer Autofahrt ohne konkretes Ziel kommen wir nie wirklich an; es wäre ein Roadtrip ins Nirgendwo. Am Ende ist der Sprit leer und wir stranden irgendwo. Ähnlich ist das bei Social Media: Wenn ich nicht weiß, wo ich hinwill, dann sind Kraft und Finanzen irgendwann aufgebraucht, aber angekommen bin ich nicht. Deshalb lohnt es sich, vor dem Start in die Social-Media-Kanäle, eigene Ziele zu definieren. Und auch wenn Sie bereits bei Instagram und Co unterwegs sind: Schreiben Sie Ihre Ziele einmal detailliert auf und prüfen Sie: Führt mich meine bisherige Social-Media-Aktivität zu meinem erwünschten Ziel? 

Die Zieldefinition schafft also einen klaren Rahmen für die weitere Arbeit. Ein konkretes Ziel erleichtert es, passenden Content zu erstellen und neue Ideen immer wieder anhand der zuvor definierten Absicht zu überprüfen. Passt der Post zu meinem Ziel? Bringt mich der Beitrag weiter – oder ist er für mich persönlich vielleicht spannend, aber weit weg von dem, was ich erreichen will?

Nehmen Sie sich die Zeit, um sich Ihrer Ziele bewusst zu werden! Fragen Sie sich , welches Ziel zu Ihnen passt und bleiben Sie realistisch. Setzen Sie sich Ziele, die Sie erreichen können und machen Sie diese auch überprüfbar. Wollen Sie eine bestimmte Anzahl an Follwer*innen generieren? Wie stark soll Ihre Reichweite werden? Wollen Sie eher eine kleine, dafür aber lebhafte Community mit vielen Kommentaren und Nachrichten? 

Ziele sind vielfältig und nicht für jeden Kanal gleich. Wichtig ist aber immer: Ihre Online-Ziele sollten auch zu Ihrem Offline-Handeln und Ihrem Leitbild passen. Worauf wollen Sie Ihren Fokus legen? Möchten Sie eine zusätzliche Möglichkeit schaffen, mit Ihren Mitgliedern in Kontakt zu kommen? Oder wollen Sie bisher unberücksichtigte Zielgruppen erreichen? Möchten Sie Informationsplattform für Ihre Gemeindearbeit sein? Oder möchten Sie Geschichten und Ereignisse aus dem Alltag der Kirchengemeinde erzählen? Möchten Sie als Pastor*in, Diakon*in oder als Ehrenamtliche*r ihrer Gemeinde ein Gesicht geben? Egal, welche Ziele Sie für sich definieren – finden Sie Ihren Fokus!

Nachfolgend möchten wir Ihnen einige Anregungen geben, um Ihnen bei der Ziel-Findung zu helfen.

Die Social-Media-Kanäle sind ein Netzwerk. Sie können für Ihre Follower*innen präsent sein, indem Sie für deren Anliegen und Fragen ansprechbar sind. Sie können ebenso den Austausch der Follower*innen untereinander anregen. Ihre Follower*innen können Ihr Profil in ihren Beiträgen verlinken.

Beim Dialog mit Ihren Folllower*innen gilt: Seien Sie verlässlich! Antworten Sie auf Anfragen und reagieren Sie zeitnah. Social-Media-Kanäle bieten Ihnen die Möglichkeit, anderen Menschen auf Augenhöhe zu begegnen. Ist es für manche Menschen vielleicht eine Hürde, den oder die Pastor*in oder Diakon*in über herkömmliche Kontaktwege anzusprechen, fällt die Ansprache via Instagram und Co. oft leichter.

Instagram, Facebook und Co. bieten die Möglichkeit, aus dem Alltag der Kirchengemeinde oder Einrichtung zu berichten und andere daran zu beteiligen. Sie können Einblicke in Ihre Arbeit bewusst gestalten, Hintergründe beleuchten und für Transparenz sorgen. So fühlen sich die User*innen Ihnen näher verbunden, schenken Ihnen Aufmerksamkeit und letztlich Vertrauen.

85 Prozent aller Deutschen sind in Social Media unterwegs. Mit einem Social-Media-Auftritt haben Sie also gute Chancen, wahrgenommen zu werden und die Reichweite der eigenen Themen zu verbessern. Die Sozialen Netzwerke können genau wie Gemeindebrief, Zeitungen und Fernsehen ein Kommunikationskanal sein, um Ihre Themen zu platzieren und deren Wahrnehmung zu steigern. Ebenso erreichen Sie dort Menschen, die kaum noch klassische Medien nutzen.

Für die Imagepflege und -steigerung kann ein Social-Media-Kanal ein gutes Werkzeug sein. Ein gut durchdachter Social-Media-Auftritt verschafft Ihrer Gemeinde oder Einrichtung oder Ihnen als Person öffentliche Erkennbarkeit und Wirkung. Ihr Profil vermittelt Nähe, verringert die Distanz zur Institution Kirche und Ihren Mitarbeitenden und kann mit alten Klischees über Kirche aufräumen. Mit gutem Storytelling lässt sich das öffentliche Bild ihrer Gemeinde oder Einrichtung positiv beeinflussen.

Was der Schaukasten in der analogen Welt ist, kann ein Social-Media-Profil iim digitalen Raum sein. Welchen Service bieten Sie? Was gibt es nur bei Ihnen?

Informationen über Ihre Veranstaltungen, Erreichbarkeiten, Personalnachrichten etc. können über Ihre Social-Media-Beiträge weitergegeben werden. Vieler User*innen nutzen das Internet und die Social-Media-Kanäle zur schnellen Informationsbeschaffung. So sind die wichtigsten Daten immer und ortsunabhängig greifbar.

Ihre Social-Media-Aktivität wirkt auch auf den analogen Gemeinde-Alltag zurück. Vielleicht entdecken User*innen die Kirche wieder für sich, nachdem sie den Social-Media-Kanal entdeckt haben. Vielleicht lesen Eltern die Info über die neue Krabbelgruppe und gehen dann hin. Vielleicht organisiert sich der Posaunenchor über eine Facebook-Gruppe. Digitaler Raum und analoge Kirchengemeinde schließen sich nicht aus, sondern sind im besten Fall aufeinander bezogen.

Zielgruppen – wen will ich eigentlich ansprechen?

Zielfestlegung und Zielgruppendefinition gehen Hand in Hand – das eine kann nicht ohne das andere bestimmt werden. Sie können noch so viele personelle und finanzielle Ressourcen in die Produktion von Inhalten stecken – wenn Sie nicht wissen, für wen, werden Sie Ihre Ziele nur schwer erreichen. Zielgruppen kennen heißt also, zu wissen, wer da am anderen Ende sitzt und Ihre Inhalte konsumiert. Welche Interessen, Bedürfnisse und Anliegen haben Ihre Follower*innen? Dieses Wissen ist wie ein Türöffner, der Ihnen Zugang zu den Menschen verschafft.

Hilfreich sind hier als Eckpunkte demografische Daten, wie Alter, Wohnort, Milieu und Familienstand, aber auch die Frage danach, welchen Hürden und Problemen Ihre User*innen im Alltag bewältigen müssen. Sind es Menschen, die sehr kirchennah sind oder in ihrem Alltag nicht mehr viel mit Glauben am Hut haben? Sind sie politischen interessiert oder suchen sie Tipps für ihren Familienalltag? Sind sie spirituell erreichbar oder sind ihnen Gebete fremd?

Sich diese Menschen einmal als reale Personen vorzustellen hilft Ihnen, passenden Content zu erstellen. Versuchen Sie doch einmal, zwei bis drei fiktive Personen mit Namen, Aussehen und Lebensumständen zu beschreiben, die Sie ansprechen wollen – und diese "konstruierten" Charaktere können repräsentativ für Ihre Zielgruppe stehen.

Social-Media Speeddating

Mit der Klärung Ihrer Ziele und Zielgruppen haben Sie eine gute Basis für eine Social-Media-Strategie geschaffen.  

Wo sind Ihre Nutzer*innen nun aber am besten anzutreffen? Welche Plattformen besuchen sie – und mit welcher Motivation und wie oft? Zur Auswahl einer für Ihre Zielgruppe passenden Social-Media-Plattform braucht es Grundwissen, wer wo unterwegs ist und mehrheitlich anzutreffen ist.

Statistiken und weiterführende Informationen zur Nutzung sozialer Medien finden Sie in der Onlinestudie von ARD und ZDF: https://www.ard-zdf-onlinestudie.de

Was ist das? 
Bluesky ist im Grunde sehr ähnlich zu X – sowohl in den Inhalten wie auch in den Funktionalitäten. Bluesky entstand nach der Übernahme von X durch Elon Musk als eine sowohl mit Blick auf Datenschutz als auch auf den Umgang untereinander als Alternative zu X. Auch dieser Kanal eignet sich vor allem für den Austausch von Inhalten auf überregionaler, eher themen-orientierter Ebene.

Wie wird es genutzt? 
Der Kanal eignet sich auch gut für Einzelpersonen, allerdings nur eingeschränkt für örtlich begrenzt agierende Institutionen. Er eignet sich für die Präsentation grundsätzlicher Haltung und Positionen sowie für Nachrichten von überregionalem Interesse.  

Was ist das?

Facebook ist ein Soziales Netzwerk zum Teilen von Inhalten – sowohl von Privatpersonen als auch von Institutionen und Unternehmen. Die Plattform wurde ursprünglich für den Austausch von privaten Fotos und Statusmeldungen gegründet. In der Zwischenzeit wird sie auch als Nachrichtendienst und als Marketing-Instrument für unterschiedlichste Produkte genutzt. Das Pflegen von Freundschaften und der Austausch mit Familie und alten Bekannten stehen aber weiterhin weit oben in der Nutzungsmotivation. 

Wie wird es genutzt?

Auf der Plattform werden Bilder, Texte und Videos gepostet. Diese Inhalte können geliked, geteilt und kommentiert werden. In Gruppen können sich die Menschen zu speziellen Themen austauschen. Für eine Veranstaltung kann gezielt eingeladen werden.  
In den letzten Jahren hat sich die Zielgruppe von Facebook geändert: Auf der Plattform werden Menschen ab dem mittleren Alter erreicht. Für Personen unter 30 Jahren spielt sie keine wichtige Rolle mehr. Zugleich ist die Bedeutung des Netzwerks selbst im mittleren Alterssegment (Ü 30) immer noch hoch. Hier kann der aktive  Austausch in den Gruppen eine spannende Möglichkeit sein, Inhalte zu platzieren. Für die Zielgruppe Ü50 bleibt Facebook weiterhin das relevanteste Soziale Netzwerk. Hat man diese im Blick, ist Facebook der beste Kanal.  

Was ist Instagram? 
Instagram ist eine App zum Hochladen und Teilen von Reels (Videos) und Fotos, ergänzt mit Texten. Sie ist für die mobile Nutzung gedacht (Smartphones), kann mit Einschränkungen aber auch auf Desktop oder Tablet verwendet werden. Posts, also Fotobeiträge, erscheinen im Feed und bleiben sichtbar - im Gegensatz zu Stories, die nach 24 Stunden verschwinden. Der Algorithmus belohnt Beiträge mit vielen Interaktionen (Likes, Shares, Kommentare, Saves).  
  
Wie wird es genutzt? 
Instagram ist die in Deutschland meistgenutzte Socialmedia-App (gemessen an der dort verbrachten Zeit pro User), es hat Facebook überholt. Insbesondere für Menschen unter 30 ist die App sehr wichtig, aber auch in der Gruppe von 30-49 Jahren. Bei Minderjährigen sind TikTok und Snapchat die größten Konkurrenten für Instagram. Immer wichtiger werden Reels, also Videos. Instagram spielt diese bevorzugt und häufiger aus, gerade auch Nicht-Followern. Generell übernimmt Instagram immer wieder Trends von Tiktok (Videos, immer kürzer, Anbieten einer In-App-Schnitt-Funktion für Videos...).  
Entsprechend der Altersstruktur sind Themen wie etwa (junge) Familie und Berufsleben und die Vereinbarkeit zwischen beidem sehr präsent. Nachrichtliche Themen finden hier ebenso statt wie persönliche Profilierung: "Influencer" verdienen teils viel Geld mit der Darstellung über die Plattform und daraus resultierenden Werbeverträgen. 

Was ist das? 
Während Xing vor allem im deutschsprachigen Raum stark ist, ist LinkedIn ein globales berufliches Netzwerk. Xing wird oft als übersichtlicher und einfacher empfunden, während LinkedIn ein breiteres internationales Netzwerk bietet. Beide Netzwerke haben jedoch ähnliche Funktionen und bieten die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, sich zu präsentieren und Jobangebote zu finden.

Wie wird es genutzt? 
LinkedIn hat sich neben der Präsentation von Job-Angeboten in jüngerer Zeit auch als Social Media-Kanal für den beruflichen Kontext etabliert. Hier posten Einzelpersonen auch werthaften Content aus ihrem Berufsfeld. Der Kanal hebt sich damit klar von Kanälen wie Instagram oder Facebook ab, auf denen es oft auch um private Themen, Unterhaltung oder Hobbys geht.  

Was ist das? 
Pinterest (engl. „pin“ für anheften und „interest“ für Interesse) ist eine Online-Pinnwand für Grafiken und Fotografien, inklusive Sozialem Netzwerk und Suchmaschine. Nutzerinnen und Nutzer können virtuelle Pinnwände erstellen und Bilder und Videos aus dem Internet auf diesen Pinnwänden speichern ("pinnen") oder in der Plattform suchen. Bei den Bildern handelt es sich oft um kreative Projekte (inklusive Anleitung), ästhetische Aufnahmen, die gern als Inspiration oder Motivation dienen (Visionbord) oder Zitate. Sinn und Zweck ist der Austausch über verschiedene Hobbys, Interessen oder auch Einkaufstipps. Andere Nutzerinnen und Nutzer können die „gepinnten“ Inhalte teilen und kommentieren. Pinterest wurde 2010 gegründet.

Wie wird es genutzt? 
Pinterest wird in hauptsächlich in der Altersklasse von 14-29-Jährigen genutzt. Ein Viertel der Befragten in dieser Altersspanne nutzt Pinterest einmal die Woche. Pinterest gehört also nicht zu den Social-Media-Plattformen die täglich, geschweige denn mehrmals täglich genutzt werden. Es gehört daher eher zu den Plattformen für die man sich Zeit nimmt oder mit einer ganz bestimmten Intention aufruft. 

Nutzer (Basis: Deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahre)

14-29: 47
30-49: 10
50-69: 1
Ab 70: 0
Anzahl der männlichen Nutzer leicht erhöht

Auf Snapchat erreichen Sie ganz klar die Zielgruppe zwischen 14 und 29 Jahren, die hier Unterhaltung und die Möglichkeit für Kontakte mit Freunden sucht.

Was ist das – und wofür wird es genutzt?
Snapchat ist ein Instant-Messaging-Dienst zur Nutzung auf Mobilgeräten. Der Dienst ermöglicht es, Fotos und andere Medien, die nur eine bestimmte Anzahl von Sekunden sichtbar sind, bevor sie automatisch entfernt werden, an Freunde zu versenden. Der Charakter von Snapchat ist eher privat, humorvoll und kreativ.

Wöchentliche Nutzung in Prozent; 
Basis: deutschsprachige Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren (Quelle: ARD und ZDF Online-Studie)

13
 

Was ist das? 
TikTok ist ein soziales Netzwerk zum Teilen und Konsumieren von kurzen, selbstgedrehten Videos mit einer maximalen Länge von 3 Minuten; unterlegt mit Musik. 
Das Soziale Netzwerk erreicht vor allem eine sehr junge Zielgruppe; die Nutzenden von 14-29 sind auf dieser Plattform am häufigsten vertreten. Bei User*innen ab einem Alter von 50+ spielt TikTok kaum noch eine Rolle.  
  
Wie wird es genutzt? 
Als reiner Kanal für musikalische Clips gestartet, findet man inzwischen auch News und Comedy auf TikTok. Der Charakter des Netzwerkes ist dabei immer kreativ, ausgefallen und unterhaltend. Zunehmend werden auch politische und ernstere Inhalte bei TikTok gepostet.  
Die App bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten für die kreative Gestaltung von Videos im Hochkant-Format; mit verschiedenen Filtern, Effekten und Musik. Vorallem bei der Verbreitung von Trends ist TikTok eines der stärksten sozialen Netzwerke.  

Nutzer (Basis: Deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahre)
WhatsApp wird von allen Altersgruppen genutzt.

Über 80% der deutschsprachigen Gesamtbevölkerung nutzt WhatsApp mindestens wöchentlich; die große Mehrheit sogar täglich. 

Was ist das – und wofür wird es genutzt?
Als Messenger-Dienst ist WhatsApp in jeder Zielgruppe die Nummer 1. Über diesen Dienst werden Nachrichten in Privat-und Gruppenchats ausgetauscht und 24 Stunden sichtbare Statusmeldungen (Bilder und Videos mit kurzen Texten) für alle oder ausgewählte Kontakte sichtbar gemacht.

Wöchentliche Nutzung in Prozent; 
Basis: deutschsprachige Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren (Quelle: ARD und ZDF Online-Studie)

82 (wöchentliche Nutzung)
 

 

Was ist das? 
X (vormals Twitter) ist ein Kanal, auf dem vor allem Multiplikatoren aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft aktiv sind. Seit der Übernahme des Portals durch Elon Musk wirken dort auch deutlich mehr Bots und Accounts, die vorsätzlich Halb- und Unwahrheiten kampagnenhaft verbreiten. Gleichwohl gehört X weiterhin zu den weltweit meistverbreiteten Nachrichten-Kanälen, auf denen auch Krisen-Ereignisse sehr schnell sichtbar werden.

Wie wird es genutzt? 
Der Kanal eignet sich heute weniger gut für Einzelpersonen oder örtlich stark begrenzt agierende Institutionen. Er eignet sich für die Präsentation grundsätzlicher Haltung und Positionen sowie für Nachrichten von überregionalem Interesse.  

Was ist das? 
Das Video-Portal YouTube ist für alle Zielgruppen relevant – vom Teenager bis zur Seniorin. YouTube liegt seit einigen Jahres konstant vor allen anderen Streaminganbietern und Mediatheken.  
Auf der Videoplattform sind Videos zu nahezu alle Themen zu finden. 
Zu den Videos im klassischem 16:9-Fernsehformat kam 2021 das Kurz-Video-Format „YouTube-Shorts“ hinzu, das Hochkant-Videos mit einer Maximal-Länge von 3 Minuten erlaubt. Dieses Format ist in seiner Ästhetik und Konzeption ähnlich den Instagram Reels und TikTok-Videos und wird stetig beliebter.

Wie wird es genutzt?

YouTube wird sowohl für unterhaltende oder journalistische Inhalte als auch für Videos aus dem Bereich Bildung und Alltagshilfe genutzt. Dort finden sich sowohl DIY-Videos als auch Tutorials, Reportagen und andere journalistische Formate. Oft werden YouTube-Videos auch auf Websites eingebunden.  
Die Videos können geliked und kommentiert werden und die Kanäle bauen eine Community in Form von Abonnent*innen auf. 
Im Unterschied zu den meisten anderen Social-Media-Kanälen ist ein eigenes Konto allerdings nicht zwingend notwendig, um auf die Inhalte zuzugreifen. Das reine Konsumieren ist völlig ohne Anmeldung möglich.  

Was ist das? 
Xing ist ein berufliches Netzwerk, das vor allem im deutschsprachigen Raum dazu dient, berufliche Kontakte zu knüpfen, zu pflegen und zu erweitern. Es bietet Nutzern die Möglichkeit, sich beruflich zu präsentieren, Jobangebote zu finden, sich über Branchentrends zu informieren und an Veranstaltungen teilzunehmen.  

Wie wird es genutzt? 
Job-Portale wie Xing oder LinkedIn bieten oft unterschiedliche Formate an, die sich in ihren Möglichkeiten und Entgelten deutlich unterscheiden. Head Hunter oder Personalverwaltungen nutzen diese Portale oft mit kostenpflichtigen Versionen, die eine entsprechende Vermarktung von Job-Ausschreibungen im Paket mitbringen. Für Einzelpersonen reichen in der Regel die kostenlosen Basis-Versionen. Die dienen vor allem der Vernetzung.  

Das eigene Profil - wer bin ich und wenn ja wie viele?

Seite, Profil, Account, Konto – jeder Kanal hat seine eigene Bezeichnung für die eigene Präsenz, mit der man unterwegs ist. Vor der Erstellung sollten Sie daher genau hinschauen, wer Sie in den Social-Media-Kanälen eigentlich sein wollen - und in welcher Rolle. Für wen sprechen Sie? Für sich selbst? Für eine Gruppe von Menschen? Und in welcher Funktion? Als Pastor*in, Diakon*in oder Kirchenmusiker*in? Als Kirchengemeinde? Als Leitungsgremium?

Machen Sie sich bewusst, wer Sie für die User*innen sein wollen und ob Sie eine klare Haltung zu bestimmten Themen haben. Beziehen Sie in Ihre Gedanken ein, ob die User*innen Sie mit Ihnen wichtigen Themen in Verbindung bringen sollen – und mit welchen Inhalten oder Themen möchten Sie lieber nicht identifiziert werden?

Wie viel Privates wollen Sie zulassen? Sind Sie jemand, der die User*innen mit ins Wohnzimmer des Pfarrhauses nimmt oder wählen Sie neutrale Orte für Fotos und Videos? Zeigen Sie Ihre Familie oder ist das ein Tabu für Sie? Eine feste Regel gibt es hier nicht. Viele Wege sind denkbar. Das Gespräch mit den Betiligten, sei es Familienmitglieder, die Gemeindeleitung oder Kolleg*innen, ist unerlässlich. Eine solche bewusste Klärung ist am besten vor dem Start der Social-Media-Aktivität durchzuführen.

Aus der Frage der eigenen Netzidentität leiten sich im zweiten Schritt auch Stilfragen ab. Ich oder wir? Du oder Sie? Persönlicher Duktus oder nachrichtliche Sprache? Emotionen zulassen oder nicht? Ganz gleich, wie Sie diese Fragen für sich beantworten, sollte eines immer Priorität haben: die Authentizität. Bleiben Sie bei dem, was sich für Sie und die Eigenarten Ihrer Gemeinde oder Einrichtung stimmig anfühlt.

Exkurs Facebook: Seite oder Profil?
Während es bei den meisten Social-Media-Kanälen nur eine Form von Content-Erstellern gibt, bietet Facebook zwei Möglichkeiten: Seite oder Profil.

Hinter einem "Profil" steht eine Person mit Klarnahmen. Hinter einer "Seite" meist eine Institution, ein Verein, eine Marke oder ein Unternehmen. Eine solche Seite kann nur einrichten, wer über ein persönliches Facebook-Profil verfügt. Der Vorteil: An einer solchen "Seite" können mehrere Profile mitarbeiten, wie bei einer Redaktion.

Das Prinzip den Nachrichten-Feeds umit eigenen Beiträgen zu füllen ist bei beiden Varianten gleich. Profile untereinander sind über Freundschaften miteinander verbunden. Zum Folgen einer Seite kann man diese abonieren oder zum Fan werden. Während Fans ganz offen mit der Seite sympathisieren, wollen Abonnente*innen eher auf dem neusten Stand sein und Neuigkeiten in ihrem Newsfeed angezeigt bekommen.  
Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie auf den Hilfeseiten von Facebook: https://de-de.facebook.com/help/337881706729661
 

Der Start in die Social-Media-Kanäle

Do’s and dont’s auf einen Blick

 

Auch wenn bei Social Media vieles möglich ist – nicht alles ist sinnvoll und empfehlenswert. Anderes dagegen sollten Sie unbedingt in Ihre Strategie einarbeiten. Im Folgenden haben wir Ihnen einige wichtige Do’s and dont’s für Ihren Weg in den Sozialen Netzwerken zusammengestellt.

Do!

  • Erst denken, dann machen – Konzeptgedanken sollten idealerweise immer am Anfang von Social-Media-Arbeit stehen. Auch wenn es am Anfang etwas Mühe macht; am Ende erleichtert ein Fahrplan die Arbeit.
  • Relevante Inhalte – Nichts beliebiges posten, sondern immer mit Blick auf Ziel und Zielgruppe. Warum ist dieser Post jetzt relevant für meine Follower*innen?
  • Fokussieren – Nur ein Thema pro Beitrag/Post/Reel aufgreifen.
  • Emotionalität – Emotionen schaffen Nähe und können ein Anknüpfungspunkt und Türöffner sein.
  • Zielgruppenkenntnis ist der Schlüssel – Machen Sie sich bewusst, wer da am Smartphone sitzt und Ihre Inhalte sieht.
  • Zeit und Ressourcen einplanen – Social-Media macht sich nicht „nebenbei“ und ist im Idealfall tägliche Arbeit.
  • Hashtags setzen – Mit der Wahl der passenden Hashtags vergrößern Sie Ihre Reichweite und können bei aktuellen Trends mitmischen.
  • Service-Gedanke – Wo finden Ihre User*innen Downloads, Ansprechpartner, Material, Checklisten etc?
  • Vernetzen – Taggen, liken, kommentieren, teilen. Wollen Sie Teil der Social-Media-Welt sein, sollten Sie auch aktiv dabei sein.
  • Authentizität – Nur wer bei sich bleibt und nicht vorgibt, etwas anderes zu sein, wird ernst genommen.
  • Erfolgskontrolle – Beobachten Sie Ihren Kanal, beschäftigen Sie sich mit den Statistiken und lernen Sie daraus.
  • Wiedererkennbarkeit – Schaffen Sie sich durch bestimmte Farben, Worte, wiederkehrende Kategorien oder Aktionen einen eigenen Look, der Sie von anderen abhebt.

Dont’s!

  • Keine halben Sachen – Nebenbei gepostetes mit vielen Rechtschreibfehlern enttäuscht und langweilt die Community.
  • Nicht zu viel Eigenlob – Wer zu altklug oder gar arrogant auftritt, verliert schnell Sympathiepunkte.
  • Keine Ignoranz – Auf Nachrichten oder Kommentare nicht zu reagieren ist ein No Go. Die User*innen treten mit Ihnen in Kontakt – zeigen Sie, dass Sie ansprechbar sind und reagieren Sie zeitnah.
  • Keine Kritik löschen – Auf Kritik zu reagieren, zu begründen und zu diskutieren statt sie zu löschen steigert ihr Ansehen und macht Sie souverän. Ausgenommen sind hier unsachliche Beiträge, Hasskommentare oder rechtswidrige Äußerungen.
  • Keine Massenabfertigung – jeder Kanal hat seine eigenen Regeln. Statt den Content unverändert auf allen Kanälen auszuspielen, lieber nochmal Zeit investieren und anpassen – oder auf einen Kanal verzichten.  
     

Netiquette

Was ist Netiquette?

Netiquette ist ein Kunstwort, zusammengesetzt aus den Worten Net (Internet) und Etiquette. Darunter ist das gute Benehmen bei der virtuellen Kommunikation zu verstehen. Die Netiquette hat zwar keine unmittelbare rechtliche Relevanz, wird aber von vielen Menschen anerkannt und beherzigt.

Warum ist Netiquette wichtig?

Die Kommunikation über digitale Medien verleitet Menschen oft dazu, zu ignorieren, dass sie mit realen Personen reden. Die Hemmschwelle für alle Arten von schlechtem Benehmen sinkt.
Die Regeln der Netiquette helfen Missverständnisse zu vermeiden, stellen sicher, dass Beiträge für alle Nutzer verständlich sind und sorgen für ein produktives und angenehmes Diskussionsumfeld. Es liegt in der Hand des jeweiligen Betreibers, die Art und den Umfang der Netiquette vorzugeben, deren Einhaltung zu kontrollieren und Verstöße durch Ausschluss von Teilnehmenden negativ zu sanktionieren.

Mehr zum Thema Umgangsformen im Netz finden Sie hier

Kontakt

Sie haben Fragen, Anregungen oder benötigen Unterstützung im Bereich Social-Media? 

Dann schicken Sie uns gerne eine E-Mail an: fortbildung.ema@evlka.de

Machtsensible Kirche

Prävention und Minimierung von Risiken sexualisierter Gewalt

Die Prävention und damit Minimierung von Risiken sexualisierter Gewalt oder anderer Formen von Machtmissbrauch gehört zu den Leitmotiven unserer Kirche. Unsere Kommunikation orientiert sich deshalb an den Bedürfnissen der Menschen, die sexualisierte Gewalt oder eine andere Art von Machtmissbrauch erfahren haben. Dies gilt auch dann, wenn der geplante Inhalt der Beiträge der Social Media-Kanäle sich auf den ersten Blick gar nicht diesen Themen widmet. Betroffenensensible Sprache und die entsprechende Auswahl von Bildern und Grafiken bedeutet, keine Szenarien abzubilden, die Gewalt darstellen oder an die Gewalterfahrung erinnern könnten. Erhöhte Sensibilität ist zudem bildlichen Darstellungen entgegenzubringen, in denen Kinder und Jugendliche in vulnerablen Situationen abgebildet sind (z.B. im Bikini). Da der Personenkreis nicht abzusehen ist, der anschließend Zugriff auf die Bildnisse hat und diese weiterverwenden kann, sollte davon abgesehen werden. Darüber hinaus können bildliche Darstellungen in vulnerablen Situationen, die auch in einem vermeintlich fröhlichen Zusammenhang entstanden sind (z.B. auf Konfirmand*innen-Freizeiten), für betroffene Personen irritierend sei, da nicht wenige in genau solchen Kontexten erste Übergriffe erlebt haben. Freizügigkeit kann zuweilen auch bei Kunstdarstellungen grenzwertig wirken. 

Ebenso wichtig ist das unbedingt einzuholende Einverständnis aller Personen, die in Beiträgen gezeigt werden (Ausnahmen sind Abbildungen von Menschenmengen) oder die Freigabe von verwendeten Zitaten. Vor Veranstaltungen ist zusätzlich auf die Dokumentation durch Ton – und Bildmaterial hinzuweisen, damit Teilnehmende auch bei Abbildungen in Menschenmengen vorab die Möglichkeit haben, über die bildliche Darstellung der eigenen Person informiert zu werden. Gerade im Kinder- und Jugendbereich bedarf es einer besonderen Aufmerksamkeit für diese Belange. Wenn Sie unsicher sind, ob sich eine Abbildung eignet, melden Sie sich gerne entweder in der Pressestelle der Landeskirche oder bei der Fachstelle sexualisierte Gewalt der Landeskirche. Sie können aber natürlich auch gerne eine externe Beratungsstelle im örtlichen Umfeld kontaktieren.

Prävention und Minimierung von Risiken sexualisierter Gewalt

Hier finden Sie eine Übersicht über externe Beratungsstellen und -angebote:

Hilfe-Portal sexueller Missbrauch