
Im Frühjahr 2022 verlässt Pastor Kay Oppermann die Evangelische Medienarbeit als Leiter der Digitalen Agentur. Diana Schild sprach mit dem künftigen Gemeindepastor in Nordstemmen über die vergangenen 10 Jahre, über Herausforderungen, Erfolge und Perspektiven.
Im März 2011 sind Sie als Referent für Internetarbeit ins EMSZ gekommen. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück?
Es war eine tolle Zeit. Wir durften die Internetarbeit der Landeskirche von Grund auf neu gestalten und haben uns wie Erfinder:innen gefühlt. Ich erinnere mich an den ersten Sommer 2011 in dem wir für alle kirchlichen Arbeitsfelder Texte geschrieben haben.
Es war eine Zeit vor dem Boom von Facebook, Instagram und Twitter in der Kirche. Damals waren Webseiten noch „Homepages“ und wir wollten alle Gemeinden und Institutionen der Landeskirche mit neuer Infrastruktur glücklich machen. Schon damals gab es viele tolle Rückmeldungen, die uns angespornt haben.
Sie haben mit ihrer Expertise und Begeisterung für digitale Kommunikationsstile und Techniken immer wieder große Dinge bewegt, Mitarbeiter gefördert und damit die Evangelische Medienarbeit auf ein ganz neues Niveau gehoben. Was haben Sie in Ihrer Laufbahn als Abteilungsleiter der Digitalen Agentur für sich selbst neu erfahren und gelernt?
Demut. Auf jedes gelöste Problem folgen drei neue ungelöste. Das Internet und Kommunikationstechniken verändern sich schneller, als wir als kleines Team unsere Lösungen anpassen können. Manche Projekte waren echte Knaller wie z.B. „Wir sind evangelisch“. Aus anderen haben wir gelernt, dass sich jede Idee am Markt bzw. an den Bedürfnissen unserer Kirche beweisen muss.
Gelernt habe ich in Hannover vor allem auch, einen langen Atem zu haben. Ideen brauchen Konzepte, Konzepte brauchen politische Mehrheiten und diese brauchen Geld und am Ende einen Umsetzungsplan und eine Evaluation. Als Digitale Agentur haben wir gelernt, ein eigenes Profil zu entwickeln und mit einer klaren Angebotsstruktur für unsere Partner da zu sein. Bei uns gibt es keinen „Anschluss- und Benutzungszwang“. Dadurch sind manche Wege länger.