
Das sagen die Teilnehmenden des Internettags
„Dein Mikro ist noch aus!“ „Ach, Dein Hintergrund ist ja schön!“ „Seid Ihr auch alle eingefroren?“ Seit einem guten Jahr gehören solche Sätze zum Standardrepertoire, wenn Menschen zu einer Diskussionsrunde zusammenkommen. Wenn sie einen Gemeindebrief oder einen Gottesdienst planen wollen. Diese Sätze hätten noch vor zwei Jahren bei den meisten „normalen“ Menschen, die nicht regelmäßig mit Übersee konferieren, nur Schulterzucken oder Kopfschütteln ausgelöst. Heute aber sind Videokonferenzen in den allermeisten Arbeits- und Wohnzimmern etwas ganz Normales.
Dies zeigen auch die Reaktionen in Chat und Padlet während des Internettages der Evangelischen Medienarbeit. Neben der alternativlosen Notwendigkeit in Zeiten einer Pandemie minimierten sie Reisezeiten (und die damit verknüpften Umweltbelastungen), so ist zu lesen, sie seien angenehmer als die reine Telefon-Konferenz und sie erleichterten zweifellos die Vereinbarkeit von Familie und gemeindlichem Engagement nicht zuletzt in Abendstunden.
Und doch: Nicht alle erleben die Dauerberieselung am Bildschirm als fortwährend wohltuend. Manche sorgen sich, was anstelle der Video-Konferenzen langfristig auf der Strecke bleibt. Andere beobachten Ängste und Vorbehalte gegenüber dem Neuen und Digitalen und fragen sich, wie sie die Vorteile stärken und die Zögerlichen ermutigen können. Videokoferenzen werden gleichwohl bleiben, auch wenn Covid19 uns nicht mehr dazu zwingt, auf Abstand zu bleiben. Und so reifen die nächsten Ideen – könnte die gesparte Reisezeit nicht auch am Bildschirm zum besseren Kennenlernen genutzt werden? Könnten generationsübergreifende Projekte helfen, Vorbehalte abzubauen und Wissenslücken in leichter Sprache zu schließen? In keinem Fall, darin sind sich alle einig, sollten jene auf der Strecke bleiben, die mit Technik nicht so recht warm werden.
Rebekka Neander, stellv. Pressesprecherin