Seit Mitte März hält ein Datenmissbrauch die Medien weltweit auf Trab: Facebook soll wissentlich Daten von mehr als 87 Millionen facebook-Profilen an das britische IT-Unternehmen Cambridge Analytica weitergegeben haben, die diese für Wahlwerbung und andere Zwecke nutzte.
Facebook-Userin Martina Schaefer kann die Aufregung der letzten Wochen überhaupt nicht nachvollziehen. „FB macht, was es schon immer gemacht hat, Daten der Nutzer genutzt.“, kommentiert die Rheinländerin einen Post von der tagesschau zum Thema und erinnert daran: „Wer die Geschäftsbedingungen gelesen hat und/oder sich über FB informiert, weiß das. Warum also jetzt dieser Aufschrei?“
Wer auf das Profil von ihr geht, bekommt allerdings auch nur wenig von Martina Schaefer zu sehen. Denn die junge Frau hat vorgesorgt und ihre Sicherheitsbestimmungen bei facebook 2012 so angepasst, dass nur eine Handvoll Informationen für die Öffentlichkeit zugänglich ist: wann sie ihr Profilbild geändert hat, wo sie arbeitet, lebt, zur Schule gegangen ist und welche Fotos sie bis 2012 gepostet hat. Unverfängliche Buddha-Bärchen am Bosporus oder ein Ulli-Stein Komik zur Sommerzeit-Umstellung im Jahr 2012. An was sie glaubt, welche Partei sie gut findet, bei welchem Supermarkt sie einkauft oder wohin sie gerne verreist, bekommt niemand zu sehen, der nicht ihre Einwilligung dazu bekommen hat. „Um zu sehen, was sie mit Freunden teilt, sende ihr eine Freundschaftsanfrage“, rät facebook. Ob Martina Schaefer die Anfrage annimmt, ist ihre Entscheidung.